
The Banshees of Inisherin
Irland/USA/GB 2022 von Martin McDonagh
The Banshees of Inisherin
Eine kleine Insel vor der irischen Westküste in den 20er-Jahren des letzten Jahrhunderts. Dort schlagen sich ein paar Hundert Menschen entbehrungsreich durchs Leben. Auf dem Festland tobt der irische Bürgerkrieg, je nach Wind sind manchmal die Kanonenschläge auf der Insel zu hören. Alle kennen sich, immer wieder laufen sich alle über den Weg. Jeden Tag um 14 Uhr klopft Pádraic an die Tür seines Freundes Colm, um mit ihm ein paar Bier im Pub zu nehmen, aber Colm will mit Pádraic nichts mehr zu tun haben. Er kündigt ihm ohne Erklärung seine Freundschaft und macht klar, dass, wenn Pádraic ihn weiter belästigen sollte, er sich einen Finger abschneidet. Pádraic versteht die Welt nicht mehr, ist völlig überfordert, versucht sich seinem Freund zu nähern, es dauert nicht lange, bis der erste Finger an seine Tür knallt. Die Lage zwischen den beiden eskaliert. Regisseur Martin McDonagh („Three Billboards Outside Ebbing, Missouri“) zeigt uns die beiden Sturköpfe mit großer Empathie, um so absurder wird die Situation, mal lustig und doch tieftraurig. Ist es die Geschichte gelangweilter, bekloppter, toxischer Männer? Eine Allegorie auf den irischen Bürgerkrieg? Oder beides? Eine Banshee ist in der irisch-keltischen Mythologie ein weiblicher Geist aus der Anderswelt, eine Art Todesengel. Wo eine Banshee auftaucht, wird bald jemand sterben. Wie schon in „Brügge sehen… und sterben?“ spielen Colin Farrell und Brendan Gleeson die Hauptfiguren, eine, nein zwei Glanzleistungen der Schauspielkunst.
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